Methadon ist vielen bekannt aus der Schmerztherapie und der Drogensubstitution. Seit über 80 Jahren findet es in der Medizin Verwendung, da es als Opioid einzigartige Eigenschaften mitbringt und wird genau aus dem Grunde seit 2017 von der WHO als unverzichtbares Schmerzmittel für Krebspatienten geführt. Neben den vielen Vorteilen, die Methadon hat, scheint es noch eine weitere Besonderheit zu geben. 2007 entdeckte die Ulmer Wissenschaftlerin Dr. rer. nat. Claudia Friesen, dass Methadon Leukämiezellen zerstören kann. Im Weiteren konnte Dr. Friesen beobachten, dass D,L-Methadon bei unterschiedlichen Krebsarten in der Zellkultur in vitro und im Tiermodell in vivo die Krebstherapien in ihrer Wirkung verstärken kann. Die Ergebnisse konnten inzwischen international mehrfach bestätigt werden.
Da Methadon bereits als BTM-verschreibungspflichtiges Schmerzmittel (in der Schweiz ist D,L-Methadon unter den Namen Streuli oder Ketlagin erhältlich) in der Krebstherapie Anwendung findet, konnten auch weitere Palliativärzte parallel zu Dr. Friesen einen positiven Effekt bei Ihren Patienten feststellen. So wurden bei vielen in ihrer Krankheit weit fortgeschrittenen Krebspatienten die Lebensqualität deutlich verbessert und Tumore gingen unerwartet zurück, bis hin zum kompletten Verschwinden, was sich mit den Forschungsergebnissen von Dr. Friesen deckte. Seitdem berichten Krebspatienten vermehrt über unerwartete Teilremissionen bzw. Komplettremissionen ihrer Tumore, die ihre Onkologen nicht erwartet haben, und nicht wenige übertreffen ihre Krebsprognosen deutlich.
Als vollsynthetisch hergestelltes Opioid ist D,L-Methadon ein Racemat aus zwei spiegelbildlichen Molekülen D-Methadon und L-Methadon, das in Kombination den Wirkverlust von anderen Opioiden als Schmerzmittel aufhebt und damit einer Gewöhnung entgegentritt. Der besondere Effekt in der Krebstherapie setzt jedoch ein, wenn Methadon über die Opioidrezeptoren auf den Tumorzellen Signalwege auslöst, die in der Tumorzelle die Apoptose (programmierten Zelltod) bewirkt. Auch eine Chemoresistenz kann auf dem Wege überwunden werden, unter anderem, da die Tumorzellen nachgewiesenermassen durch D,L-Methadon gehindert werden, die Zytostatika auszuschleusen, sodass die Chemotherapie effektiver in der Krebszelle wirken kann und Moleküle blockiert werden, die den Zelltod der Tumorzellen verhindern.
Inzwischen konnte der Effekt übergreifend bei vielen verschiedenen Krebsarten, wie Brustkrebs über Darm-, Magen-, Blasen-, Eierstock-, Lungen-, Prostata-, Leber-, Bauchspeicheldrüsenkrebs bis hin zu Hirntumoren, Leukämien und Melanomen, festgestellt werden und viele Patientenberichte deuten darauf hin, dass eine Kombination von D,L-Methadon und Chemotherapie/Bestrahlung zu einem besseren Therapieergebnis führen kann, bei gleichzeitig besserer Lebensqualität. Darüber hinaus ist Methadon aufgrund seiner Eigenschaften ein ausgezeichnetes Schmerzmittel für Krebspatienten, das unter anderem Opioidtoleranzen überwindet, nicht sediert und leber- und nierenschonend ist.